Biosphärenreservat Schaalsee erhält UNESCO-Anerkennung für weitere 10 Jahre

Dies ist das Ergebnis einer offiziellen Evaluierung durch den Internationalen Koordinierungsrat (ICC) des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Im Kloster Zarrentin wurde die Auszeichnung am 9. Juni mit einer offiziellen Festveranstaltung begangen. Umweltminister Dr. Till Backhaus nahm die UNESCO-Urkunde vom Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees, Dr. Stefan Lütkes, entgegen.

Minister Dr. Till Backhaus, Amtsleiterin Anke Hollerbach und Dr. Stefan Lütkens freuen sich über die Anerkennung des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee für weitere zehn Jahre. © U. Müller
Minister Dr. Till Backhaus, Amtsleiterin Anke Hollerbach und Dr. Stefan Lütkens freuen sich über die Anerkennung des UNESCO-Biosphärenreservates für weitere zehn Jahre.

„Für mich ist diese Auszeichnung Anspruch und Verpflichtung zugleich: Wir haben bewiesen, dass wir seit der ersten UNESCO-Auszeichnung vor 20 Jahren viel erreicht haben und den Titel auch weiterhin verdient haben. Die Prüfung des MAB-Nationalkomittees hat einmal mehr gezeigt, dass wir in allen Bereichen, darunter Naturschutz, Regionalentwicklung und Bildungsarbeit, sehr gute Erfolge vorweisen können. Beispielgebend ist sicherlich die intensive Netzwerkarbeit mit Verbänden, Vereinen, Stiftungen und Unternehmen aus der Region. Dadurch konnten eine Vielzahl verschiedener Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden. Diese reichen vom Errichten von Ladesäulen für Elektroautos bis hin zur Renaturierung von Seen, Bächen und Mooren. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen." sagte Backhaus in seiner Festrede.
 

Hervorzuheben seien laut Backhaus die im Auftrag des Biosphärenreservatsamtes durchgeführten umfangreichen und komplexen Maßnahmen zur Sanierung von Seen und deren Einzugsbereiche. Diese haben aktuell zur Reduzierung der Nährstoffbelastung und damit der Verbesserung der Trophie um 1-2 Stufen geführt.

„Innerhalb der deutschen Biosphärenreservate besitzt das Biosphärenreservat Schaalsee eine besondere Modellhaftigkeit. Knapp die Hälfte der Fläche ist Ackerland mit sehr produktiven Böden. Eine Kernaufgabe war und ist es, die intensive Landwirtschaft in der Entwicklungszone zusammen mit Landwirten und Bewohnern mit den Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse fließen in weitere Planungsprozesse wie die Erarbeitung von landwirtschaftlichen Förderprogrammen oder Projekten zur Steigerung der Biodiversität in der Entwicklungszone ein.
Heute können wir mit Stolz sagen, dass sich die Menschen in der Region mit unseren Zielen identifizieren. Und das ist wichtig, denn nur mit der Unterstützung der Bevölkerung können wir die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen angehen und bewältigen. Umso passender finde ich das Motto der heutigen Festveranstaltung – Wir sind Biosphäre“, hebt Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, hervor. 
 

Seit 2015 ist das Biosphärenreservatsamt ebenfalls für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Beide Gebiete liegen am Grünen Band und in der Metropolregion Hamburg. Der Fokus besteht in der inhaltlichen Verknüpfung und einheitlichen Außendarstellung und Kommunikation beider Biosphärenreservate als BIOSPHÄRENBAND SCHAALSEE-ELBE als Eingangsbereich in die Metropolregion Hamburg.
 

Hauptinstrument der nachhaltigen Regionalentwicklung ist die patentrechtlich geschützte Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee - Für Leib und Seele“, die auf angrenzende Gebiete im Bundesland Schleswig-Holstein erweitert werden soll. Eine große Rolle zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele spielt weiterhin die Zusammenarbeit mit der mittelständischen Wirtschaft wie der Gläsernen Molkerei (Biomolkerei), BioBehr GmbH (Biogemüseanbau) oder riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG.
 

Weitere Informationen: 

Ausführlicher Evaluierungsbericht [pdf 5,9 MB]

Der Bericht aus dem Jahr 2020 folgt in seiner Gliederung nach dem Überprüfungsfragebogen der UNESCO. In allen Funktionsbereichen sind im Biosphärenreservat während des Evaluierungszeitraums Erfolge zu verzeichnen. Diese werden im Teil II des Berichtes näher erläutert.

Der Ballon "Biosphärenreservate in Deutschland" vor dem Kloster in Zarrentin am Schalsee. © U. Müller
Die Biosphärenreservate in Deutschland und weltweit haben den Schutz, die Entwicklung und Logistik ...
Die Biosphärenreservate in Deutschland und weltweit haben den Schutz, die Entwicklung und Logistik (Bildung/Öffentlichkeitsarbeit sowie Forschung und Monitoring) zur Aufgabe.
Zwei Männer und in der Mitte eine Frau, festlich gekleidet im Kloster Zarrentin am Schaalsee © U. Müller
Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des MAB-Nationalkomitees, Anke Hollerbach, Amtsleiterin Biosphärenreservatsamt Schaalsee ...
Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des MAB-Nationalkomitees, Anke Hollerbach, Amtsleiterin Biosphärenreservatsamt Schaalsee und Minister Dr. Till Backhaus im Gespräch.
Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
"Wir sind Biosphäre!" unter diesem Motto moderierte Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes ...
"Wir sind Biosphäre!" unter diesem Motto moderierte Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, durch den Nachmittag. Sie bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit mit den Menschen und Aktiven in der Region sowie dem Minister für die Unterstützung.
Minister Dr. Till Backhaus im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
„Für mich ist diese Auszeichnung Anspruch und Verpflichtung zugleich: Wir haben bewiesen, dass wir seit der ersten ...
„Für mich ist diese Auszeichnung Anspruch und Verpflichtung zugleich: Wir haben bewiesen, dass wir seit der ersten UNESCO-Auszeichnung vor 20 Jahren viel erreicht haben und den Titel auch weiterhin verdient haben." sagt Minister Dr. Till Backhaus in seiner Festrede.
Veranstaltung zur Übergabe der UNESCO-Anerkennung im Kloster Zarrentin © U. Müller
Die Veranstaltung zur Übergabe der UNESCO-Anerkennung fand im Kloster Zarrentin am Schaalsee. 35 geladene Gäste sind der ...
Die Veranstaltung zur Übergabe der UNESCO-Anerkennung fand im Kloster Zarrentin am Schaalsee. 35 geladene Gäste sind der Einladung gefolgt.
Klaus Jarmatz von der Stiftung Biosphäre Schaalsee im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
Klaus Jarmatz von der Stiftung Biosphäre Schaalsee stellte die Erfolge bei der gemeinsamen Verbesserung der ...
Klaus Jarmatz von der Stiftung Biosphäre Schaalsee stellte die Erfolge bei der gemeinsamen Verbesserung der Wasserqualität des Schaalsees heraus. Er betonte die wichtige Zusammenarbeit mit den Menschen der Region, ohne die erfolgreiche Naturschutzarbeit nicht möglich wäre.
Frau Martina Boness vom Zweckverband Schaalsee-Landschaft spricht auf der Veranstaltung zur Übergabe der UNESCO-Anerkennung © U. Müller
Frau Maria Boness vom Zweckverband "Schaalsee-Landschaft" freut sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit dem ...
Frau Maria Boness vom Zweckverband "Schaalsee-Landschaft" freut sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe. Schon mehr als 25 Jahre arbeiten die beiden Institutionen eng zusammen.
Lothar Otto, Vorsitzender LEADER-LAG Schaalseregion im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
Herr Lothar Otto, Vorsitzender der LEADER-LAG Mecklenburger Schaalseeregion – Biosphärenreservatsregion", betonte, dass ...
Herr Lothar Otto, Vorsitzender der LEADER-LAG Mecklenburger Schaalseeregion – Biosphärenreservatsregion", betonte, dass es ohne das Biosphärenreservat diese LEADER-Region nicht geben würde und dadurch eine gute regionale Zusammengehörigkeit geschaffen wurde.
Jutta Piontek, Leitende Verwaltungsbeamtin des Amtes Zarrentin, im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
Frau Jutta Piontek stellte die Bezüge zum Biosphärenreservat aus Sicht der Verwaltung vor. Insbesondere die Arbeit im ...
Frau Jutta Piontek stellte die Bezüge zum Biosphärenreservat aus Sicht der Verwaltung vor. Insbesondere die Arbeit im Kuratorium stellt eine wichtige Brücke zur Arbeit des Biosphärenreservates dar.
Schulleiter Jens Goetzie von der Schule Schlagsdorf im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
Nachhaltigkeit bedeutet auch die Zukunft für nachfolgende Generationen zur sichern. Stellvertretend für die ...
Nachhaltigkeit bedeutet auch die Zukunft für nachfolgende Generationen zur sichern. Stellvertretend für die Patenschaften mit Kindertagesstätten und Schulen stellte Herr Jens Goetzie von der Regionalen Schule Schlagsdorf die Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat dar.
Dr. Stefan Lütkes im Kloster Zarrentin am Schaalsee vor dem Rednerpult © U. Müller
Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des Mensch und Biosphäre (MAB)-Nationalkomitees, dankte dem Land M-V für den ...
Dr. Stefan Lütkes, Vorsitzender des Mensch und Biosphäre (MAB)-Nationalkomitees, dankte dem Land M-V für den informativen Evaluationsbericht.