Fledermäuse schlafen jetzt
18 Fledermausarten wurden bisher in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen, 13 davon leben auch im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Sie profitieren von der abwechslungsreichen Landschaft mit ihren Hecken, Kleingewässern, Alleen und naturnahen Wäldern. Die Ansprüche an das Winterquartier sind von Art zu Art verschieden. Das größte Überwinterungsquartier Deutschlands befindet sich in Bad Segeberg. Hier überwintern mehrere Tausend Fledermäuse in einem verzweigten Höhlensystem. Andere Arten bevorzugen Winterquartiere in der Nähe ihres Sommerlebensraumes und verschlafen die kalte Jahreszeit auf frostfreien Dachböden oder in den Höhlen alter, großer Bäume.
Mehrere Bunker und eine Kellerruine wurden in den vergangenen Jahren im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee vor dem Abriss bewahrt und zu Winterquartieren umgebaut. Neben dem Biopshärenreservatsamt Schaalsee-Elbe waren auch der Zweckverband Schaalsee-Landschaft und die Forstverwaltung beteiligt. „Die erste Zählung haben wir im Winter 2012 durchgeführt, damals konnten wir in den 5 Bunkern und der sanierten Kellerruine insgesamt 15 überwinternde Fledermäuse nachweisen“, sagt Mathias Hippke, im Biosphärenreservatsamt für den Artenschutz zuständig. Gemeinsam mit den Fledermausexperten Holger Siemers und Nora Wuttke hat er auch in diesem Jahr die Winterquartiere der Fledermäuse kontrolliert. Inzwischen ist der Bestand auf 110 Tiere angewachsen. Am häufigsten kommt die Fransenfledermaus vor, gefolgt von der Wasserfledermaus und dem Braunen Langohr. „Aber manche Fledermäuse können wir nicht bestimmen“ sagt Fledermausexperte Holger Siemers. „Wenn sie sich zu gut in den Mauerritzen versteckt haben, können wir die Art nicht sicher erkennen. Denn wir fassen die Tiere natürlich nicht an, um sie nicht zu wecken.“ Wachen die Tiere auf, verbrauchen sie wertvolle Energie, die sie in den nächsten Monaten noch brauchen. Erst Ende März, wenn es wieder wärmer wird und reichlich Insekten unterwegs sind, werden die Fledermäuse ihren Winterschlaf beenden.