Fussball profitiert von Moorrenaturierung

Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten zur Renaturierung des Kalkflachmoores in Zarrentin am Schaalsee. Von dieser Maßnahme wird auch der Sportplatz an der Badestelle Zarrentin profitieren. Damit er auch bei gestiegenem Wasserstand auf den umliegenden Flächen bespielbar bleibt, wird er erhöht und in diesem Zusammenhang auch saniert. Während der Bauanlaufberatung zum Start des Projektes brachten Bürgermeister Klaus Draeger und der Geschäftsführer des TSV Empor Zarrentin, Andreas Lutz, ihre Freude darüber zum Ausdruck.

Vier Männer sind im Gespräch und halten die Karte für die Renaturierung in die Kamera. © E. Dornblut
Wolfgang Wilde von der Firma UTL, Klaus Jarmatz, Andreas Lutz und Bürgermeister Klaus Draeger beim Start des Renaturierungsprojektes

„Dieser Platz hat Tradition in Zarrentin, mehrere Generationen haben hier schon Fußball gespielt. Allein hätten wir eine Sanierung des Platzes nicht realisieren können. Deshalb sind wir für diese Unterstützung sehr dankbar“, sagt Andreas Lutz. Auch der Wanderweg entlang der Schaale soll erhöht werden.
 

Untersuchungen im Rahmen eines Managementplanes für das Gebiet hatten ergeben, dass sich der Zustand des Moores in den letzten Jahren auf Grund des geringen Wasserstandes verschlechtert hat. Es soll deshalb der Grundwasserstand des Moores durch Grabenverschlüsse und durch den Bau von zwei regulierbaren Stauen um etwa 20 cm angehoben werden. Durch die Staue kann das Regenwasser länger im Moor gehalten und der Wasserstand des Moores stabilisiert werden. Das Kalkflachmoor ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Viele seltene, moortypische Pflanzen, wie Orchideen oder das Sumpfherzblatt, haben hier ihren Lebensraum. Durch den zu niedrigen Wasserstand des Moores sind sie in ihrem Bestand gefährdet. In den nächsten Wochen wird zunächst der Rasen des Sportplatzes abgetragen und als Füllmaterial für den Verschluss der Entwässerungsgräben verwendet. Die Straße am Strandbad und auch der Wanderweg entlang der Schaale sollen weiterhin nutzbar sein, es kann aber zeitweise zu Einschränkungen kommen, insbesondere wenn direkt an der Erhöhung der Wege gebaut wird.
 

Das Vorhaben wird zu 100 Prozent mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen der Maßnahme 4.4.c „Wiederherstellung von Feuchtgebieten und Mooren“ des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern (EPLR M-V) gefördert.

Mit Abstand zueinander stehen neun Personen bei der Bauanlaufberatung zur Renaturierung des Kalkflachmoores. © E. Dornblut
Die ausführende Firma, die Planer der Maßnahme, Mitarbeitende des Biosphärenreservatsamtes sowie des TSV Empor Zarrentin und der Stadt Zarrentin trafen sich zur Bauanlaufberatung.