Internationaler Tag der Biosphärenreservate am 3. November

Seit 2022 feiert die UNESCO mit dem Internationalen Tag der Biosphärenreservate das internationale Netzwerk dieser besonderen Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Lesen Sie an dieser Stelle die Gedanken unserer Amtsleiterin Anke Hollerbach zum internationalen Tag der Biosphärenreservate.

Anke Hollerbach steht auf einem Steg am Schaalsee in Zarrentin © E. Dornblut
Anke Hollerbach, Leiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe

 

In diesem Jahr wurde das "Residenzensemble Schwerin" in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, worüber ich mich sehr freue. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff UNESCO? Die Abkürzung steht für "United Nations Educational Scientific and Cultural Organization". Auf Deutsch: "Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur". Aufgabe der UNESCO ist es, durch die internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zur Erhaltung des Friedens beizutragen. „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ bringt es der Leitspruch der UNESCO auf den Punkt. Frieden! Zurzeit ist die Sorge um ihn groß. Weltweit fliehen Menschen vor Krieg, Gewalt und Hunger.

Weitere Flüchtlingsströme werden hinzukommen, denn der Anstieg des Meeresspiegels lässt ganze Landstriche im Meer versinken. Klimaerwärmung und Naturzerstörung sind, wie Krieg, eine Bedrohung der Menschheit. Es gibt neben dem UNESCO-Welterbe ein weiteres Programm der UNESCO, das ebenfalls zum Erhalt des Friedens beitragen soll und kann. Es ist das Programm „Mensch und Biosphäre (MAB)“ welches die Grundlage für die Ausweisung von Biosphärenreservaten bildet. In diesen Gebieten sollen Wege gefunden werden, wie wir Menschen die Natur nutzen können, ohne sie zu zerstören. 1978 wurde das erste Biosphärenreservat von der UNESCO ernannt. Inzwischen sind es 759 in 136 Ländern der Erde. Dazu gehören auch die beiden UNESCO-Biosphärenreservate Flusslandschaft Elbe und Schaalsee.

Im Focus unserer Arbeit stehen Natur- und Umweltschutz, nachhaltige Regionalentwicklung, Bildung und Kommunikation. Der Schutz von Wasser, Boden und Luft trägt zu einem friedlichen Miteinander der Völker bei, denn um genau diese Ressourcen werden Kriege geführt. Drei Zahlen möchte ich exemplarisch für unsere Arbeit nennen: 1.500 ha renaturierte Moorfläche, etwa 4.000 Teilnehmende an unseren Exkursionen und Bildungsveranstaltungen pro Jahr, 150 Partner der Biosphärenreservate, deren Produkte und Dienstleistungen in hohem Maße für Qualität und Nachhaltigkeit stehen. Mit dem internationalen Tag der Biosphärenreservate soll weltweit die Bedeutung dieser Schutzgebiete für den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt bekannter gemacht werden. 

Anke Hollerbach
Leiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe

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