Neue künstliche Brutinseln für Flussseeschwalben

Die stark gefährdete Flussseeschwalbe ist auch im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee zu Hause. Die eleganten Vögel brüten in Kolonien in der Nähe von Gewässern auf Sand und Kiesböden.

Ausgebrachte Brutinsel für die Flussseeschwalben im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee © P. Heyens
Ausgebrachte Brutinsel für die Flussseeschwalben

Erste dokumentierte Bruten der Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) stammen aus den 1930er Jahren. Damals brüteten die Vögel mit großer Wahrscheinlich auf der Insel Möwenburg im Schaalsee bei Zarrentin. Die Insel bewuchs jedoch vollständig und die Brutmöglichkeiten für die Flussseeschwalbe verschwanden. Zur Nahrungsaufnahme wurden die Vögel jedoch weiterhin regelmäßig am Schaalsee beobachtet.

Da es aus anderen Gebieten gute Erfahrungen mit künstlichen Brutinseln gibt, entschlossen sich das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe und der Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. dieses Angebot auch am Schaalsee zu schaffen. Im Jahr 2012 wurde auf dem Schaalsee ein 20 m² großer Ponton als Brutinsel ausgebracht. Zunächst interessierten sich die Flussseeschwalben nicht für die künstliche Brutinsel, doch im Jahr 2016 zog das erste Brutpaar darauf drei Jungvögel groß. 2018 waren es schon 17 Paare mit 37 Küken. Im Jahr 2022 zogen 18 Brutpaare 53 Jungvögel groß.

Mittlerweile ist die Fläche auf dem Ponton für die vielen brutwilligen Paare zu klein geworden. Aus diesem Grund wurde in dieser Woche im Schaalsee eine zweite Brutinsel ausgebracht. Außerdem ist im Nordteil des Biosphärenreservates, im Mechower See, ein Brutfloß als Ersatz für die erodierte natürliche Insel ausgebracht worden.
 

Die Schwimmpontons sind jeweils etwa 25 m2 groß und besitzen eine Kies- und Sandaufschüttungen, wodurch sie sehr naturnah wirken und als Brutplatz sehr begehrt sind. Da manche Prädatoren, z.B. Mink, Fischotter und Waschbär, sehr gut schwimmen können, sind die Brutinseln wasserseitig mit einem kleinen Zaun gesichert.

Die Firma Metallbau und Landtechnik aus Brandenburg sorgte für die passgenaue Anfertigung der Inseln. Mitarbeitende des Biosphärenreservatamts und der ausführenden Firma konnten am 16. Mai die Pontons an Ort und Stelle bringen und verankern.

Transport des Schwimmpontons ans Wasser © A. Grundlach
Ein Schwimmponton ist zum Schwimmen da - zum Transport ans Ufer eher weniger...
Ein Schwimmponton ist zum Schwimmen da - zum Transport ans Ufer eher weniger...
Geschafft - der Schwimmponton ist sicher in den See transportiert worden. © A. Grundlach
Geschafft - der Schwimmponton ist sicher im See angekommen.
Geschafft - der Schwimmponton ist sicher im See angekommen.
Um als Brutplatz für die Flussseeschwalben attraktiv zu sein, muss Kies aufgeschüttet werden. © A. Grundlach
Um als Brutplatz für die Flussseeschwalben attraktiv zu sein, muss auf den Ponton Kies aufgeschüttet werden.
Um als Brutplatz für die Flussseeschwalben attraktiv zu sein, muss auf den Ponton Kies aufgeschüttet werden.
Die Brutinseln wird auf den See ausgebracht und dann verankert. © P. Heyens
Die Brutinsel wird auf den See ausgebracht...
Die Brutinsel wird auf den See ausgebracht...
Der Schwimmponton für die Flussseeschwalben wird verankert. © P. Heyens
...und dann verankert.
...und dann verankert.
Der kleine Schutzzaun schützt die Flussseeschwalben vor Fressfeinden, wie z.B. Waschbären. © P. Heyens
Der kleine Schutzzaun schützt die brütenden Flussseeschwalben vor Fressfeinden, wie z.B. Waschbären.
Der kleine Schutzzaun schützt die brütenden Flussseeschwalben vor Fressfeinden, wie z.B. Waschbären.
Eine der beiden ausgebrachtne Brutinseln für die Flussseeschwalben. © P. Heyens
Eine der beiden ausgebrachtne Brutinseln für die Flussseeschwalben.
Eine der beiden ausgebrachtne Brutinseln für die Flussseeschwalben.