Trafoturm wird zur Artenschutzstation
Der ehemalige Trafoturm wurde von der WEMAG an die Gemeinde Krembz übergeben. Gemeinde und Biosphärenreservatsamt wollen ihn nun zu einer Artenschutzstation ausbauen. Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe finanziert den Umbau und hat ein ortsansässiges Unternehmen mit den Arbeiten beauftragt. In den sechs Meter hohen Turm sollen zwei Zwischendecken eingezogen werden. Außerdem erhält der bisher fensterlose Turm zwei Fenster sowie Einflugschlitze für Fledermäuse und Rauchschwalben. An der Außenfassade werden Putzstreifen angelegt, die den Mehlschwalben den Nestbau erleichtern sollen. Während Mehlschwalben außerhalb der Gebäude ihre Nester anbringen, bevorzugen Rauchschwalben das Innere von Gebäuden.
Besonders Tierarten, die gern mit uns Menschen unter einem Dach wohnen, sind zunehmend von Obdachlosigkeit bedroht. Mit der Sanierung von Dächern und Fassaden gehen oftmals ihre Wohnstätten und Brutplätze verloren. Fledermäuse, Schwalben, Spatzen, Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen sind nur einige dieser Arten. Beim Umbau der ehemaligen Trafotürme werden deren Lebensraumansprüche deshalb in besonderem Maße berücksichtigt. Schleiereulen nisten z.B. gern auf den Dachböden großer Häuser und Scheunen. Früher waren die nächtlichen Mäusefänger sehr willkommen und spezielle Einfluglöcher, die sogenannte Uhlenflucht, gehörten in jede Scheune. Heute sind die meisten Einfluglöcher verschlossen. Deshalb soll es in dem neuen Artenschutzturm in Groß-Salitz neben Nistkästen für Meisen, Dohlen, Mauersegler und Turmfalken auch einen Nistkasten für Schleiereulen geben. An der Südwand des Gebäudes sollen Insektenhotels angebracht werden. Im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee gibt es Artenschutztürme bereits in den Ortschaften Utecht, Röggelin und Boddin.