Trafoturm wird zur Artenschutzstation

Im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee gibt es bereits mehrere ehemalige Trafotürme, die aus ihrer ursprünglichen Nutzung genommen und zu Artenschutztürmen ausgebaut wurden. Jetzt beginnen die Bauarbeiten für einen weiteren Artenschutzturm in Groß Salitz.

Eingerüsteter Trafoturm in Groß Salitz im Biosphärenreservat Schaalsee. Der Turm wird zur Artenschutzstation umgebaut. © M. Axel
Der ehemalige Trafoturm in Groß-Salitz wird zur Artenschutzstation umgebaut

Der ehemalige Trafoturm wurde von der WEMAG an die Gemeinde Krembz übergeben. Gemeinde und Biosphärenreservatsamt wollen ihn nun zu einer Artenschutzstation ausbauen. Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe finanziert den Umbau und hat ein ortsansässiges Unternehmen mit den Arbeiten beauftragt. In den sechs Meter hohen Turm sollen zwei  Zwischendecken eingezogen werden. Außerdem erhält der bisher fensterlose Turm zwei Fenster sowie Einflugschlitze für Fledermäuse und Rauchschwalben. An der Außenfassade werden Putzstreifen angelegt, die den Mehlschwalben den Nestbau erleichtern sollen. Während Mehlschwalben außerhalb der Gebäude ihre Nester anbringen, bevorzugen Rauchschwalben das Innere von Gebäuden.

Besonders Tierarten, die gern mit uns Menschen unter einem Dach wohnen, sind zunehmend von Obdachlosigkeit bedroht. Mit der Sanierung von Dächern und Fassaden gehen oftmals ihre Wohnstätten und Brutplätze verloren. Fledermäuse, Schwalben, Spatzen, Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen sind nur einige dieser Arten. Beim Umbau der ehemaligen Trafotürme werden deren Lebensraumansprüche deshalb in besonderem Maße berücksichtigt. Schleiereulen nisten z.B. gern auf den Dachböden großer Häuser und Scheunen. Früher waren die nächtlichen Mäusefänger sehr willkommen und spezielle Einfluglöcher, die sogenannte Uhlenflucht, gehörten in jede Scheune. Heute sind die meisten Einfluglöcher verschlossen. Deshalb soll es in dem neuen Artenschutzturm in Groß-Salitz neben Nistkästen für Meisen, Dohlen, Mauersegler und Turmfalken auch einen Nistkasten für Schleiereulen geben. An der Südwand des Gebäudes sollen Insektenhotels angebracht werden. Im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee gibt es Artenschutztürme bereits in den Ortschaften Utecht, Röggelin und Boddin.

An der Artenschutzstation in Groß Salitz werden Nisthilfen angebracht. © M. Axel
Rangerin Antonia Schmidt und Ranger Jonathan Scholz bei letzten Arbeiten am Artenschutzturm.
Rangerin Antonia Schmidt und Ranger Jonathan Scholz bei letzten Arbeiten am Artenschutzturm.
Artenschutzturm nach Abschluss der Bauarbeiten in Groß Salitz im Biosphärenreservat Schaalsee. Innen und Außen wurde der Turm mit Nistangeboten für verschiedene Tierarten ausgestatte. © M.Axel
Der Turm nach Abschluss der Bauarbeiten. Innen und Außen wurde er mit Nistangeboten für verschiedene Tierarten ...
Der Turm nach Abschluss der Bauarbeiten. Innen und Außen wurde er mit Nistangeboten für verschiedene Tierarten ausgestattet.