Wasser ist Leben

Einmal im Monat berichtet Ranger Mario Axel in der Reihe "Naturnah" der Schweriner Volkszeitung über Interessantes, Besonderes und Aktuelles im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Am 22. März war Weltwassertag. Was tut das Biosphärenreservatsamt um die wertvolle Resource Wasser zu schützen?

Zwei Kraniche im Reimersmoor © H.U. Heller
Zwei Kraniche im Reimersmoor

Am 22. März war Weltwassertag. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag vor 20 Jahren ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung von Wasser als wichtigste Ressource allen Lebens aufmerksam zu machen. Da der Weltwassertag in diesem Jahr mit der Eröffnung des Tesla-Werkes in Grünheide auf einen Tag fiel, war er recht präsent in den Medien. Denn der enorme Wasserverbrauch des Tesla-Megaprojektes steht in der Kritik. Ausgetrocknete Landschaften und sinkende Grundwasserspiegel auf der einen Seite, sich häufende Hochwasserereignisse an großen Flüssen auf der anderen Seite, rücken das Thema Wasser immer mehr ins öffentliche Bewusstsein.

In vielen Gesprächen, die ich mit Menschen unserer Region führe, spielt das Thema Wasser eine große Rolle. In den vergangenen Wochen hieß es oft „Viel zu viel Wasser - alles überschwemmt“, es hatte ja auch wochenlang geregnet. Inzwischen ist alles Wasser, das auf den Wiesen und Feldern stand, versickert. An vielen Orten ist es schon wieder zu trocken. Überschwemmte Wiesen sind in vielen Regionen Deutschlands inzwischen ein so seltener Anblick, dass sie auf viele Menschen bedrohlich wirken. Aus Gründen der Nutzungsoptimierung sind in der Land- und Forstwirtschaft oberirdische Gräben und unterirdische Drainagen angelegt worden. Die sorgen dafür, dass Regenwasser so schnell wie möglich aus der Fläche abgeleitet wird und nicht langsam versickern kann. Dadurch steigt bei starkem Regen die Hochwassergefahr an unseren Flüssen, denen in kürzester Zeit enorme Wassermengen zugeführt werden. In den Grundwasserspeichern kommt jedoch nur noch wenig Wasser an. 

Auf Grünlandflächen, die das Biosphärenreservatsamt verwaltet, werden wo es möglich ist, diese Drainagen entfernt, Vernässungen zugelassen und Kleingewässer angelegt. Gemeinsam mit vielen Partnern arbeitet das Biosphärenreservatsamt daran, das wertvolle Wasser länger in der Landschaft zu halten. Mehrere kleine Bäche wurden in den vergangenen Jahren aus unterirdischen Rohren wieder ans Tageslicht geholt. Sie dürfen nun wieder in ihrem natürlichen Bachbett durch die Landschaft fließen und bei Regen auch mal überlaufen. Mehr als 1.800 ha Moorfläche wurden renaturiert. Intakte Moore können enorme Mengen Wasser speichern. Größere Flüsse, wie die Schilde und die Boize, erhielten durch Renaturierungsmaßnahmen wieder Raum für natürliche Mäander, wodurch die Fließgeschwindigkeit verringert wird. All diese Maßnahmen sind nicht nur aus ökologischer Sicht notwendig und sinnvoll, sondern verschönern auch unser Landschaftsbild. Ein schönes Beispiel dafür ist der Stromsgraben bei Utecht. Einst in Rohren unter der Erde versteckt, schlängelt er sich nun wieder durch die Landschaft. Oder das Reimersmoor bei Schlagsdorf, das durch den Zweckverband „Schaalsee-Landschaft“ renaturiert wurde und in dem man jetzt mit etwas Glück Kraniche und weidende Rinder gleichzeitig beobachten kann. 

Text: Mario Axel, Elke Dornblut