Wie geht es den Wildbienen?
Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe beteiligt sich an einem bundesweiten Wildbienenmonitoring des Thünen-Institutes. Das Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei entwickelt eine bundesweit einheitliche Methode zur bestandschonenden und tötungsfreien Erfassung von Wildbienen in Agrarlandschaften.
Rund 50 % der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Die Veränderungen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen gelten als Hauptursache für den Rückgang der biologischen Vielfalt. Deshalb spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für den Erhalt und die Förderung von Insekten. Eine bundesweit einheitliche Datengrundlage zum Zustand und zur Entwicklung der Populationen von Wildbienen in Agrarlandschaften fehlt jedoch. Das will das Thünen-Institut mit seinem mehrjährig angelegten Forschungsprojekt ändern.
Auf ausgewählten Flächen in der Agrarlandschaft werden deutschlandweit insgesamt etwa 600 Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt. Das Besondere an dem Projekt ist, dass die Bestimmung der Arten nicht durch den Fang der Tiere erfolgt, sondern durch ein Fotomonitoring der Nisthilfen. Hierzu werden die Nisthilfen mehrmals im Jahr auseinandergebaut und Fotos von den 25 Nist-Brettchen angefertigt. Eins spezielle Schutzfolie schützt dabei die Niströhren vor Beschädigungen. Welche Niströhren sind besetzt? Welches Material wurde eingetragen? Wie groß sind die Larven? Anhand der Fotos können diese Fragen von Experten beantwortet und die Bienenarten bestimmt werden. Zum Ende der Brutzeit können die jungen Bienen unbeschadet aus der Nisthilfe ausfliegen. Etwa 550 verschiedene Wildbienenarten gibt es in Deutschland.
Durch die Ranger des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe werden insgesamt 24 Nisthilfen im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und 30 Nisthilfen im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V aufgestellt und ausgewertet. Im Biosphärenreservat Schaalsee erfolgt das hauptsächlich auf Flächen des „Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft“ und auf Flächen des Landkreises Nordwestmecklenburg. Besonders erfreulich ist, dass sich auch Privatpersonen an dem Projekt beteiligen, indem sie Flächen für die Nisthilfen zur Verfügung stellen.