Das Nationale Naturerbe (NNE) ist eine Initiative des Bundes. Rund 156.000 ha wertvoller Naturflächen im Eigentum des Bundes wurden nicht privatisiert, sondern in die Hände des Naturschutzes gegeben. Hierzu zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der innerdeutschen Grenze („Grünes Band“) und Treuhandflächen aus dem DDR-Volksvermögen.
Viele dieser Gebiete haben sich auf Grund der eingeschränkten Nutzung, z.B. auf Truppenübungsplätzen oder im ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, über Jahrzehnte hinweg zu einzigartigen Naturräumen entwickelt – als Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe entwickelt und betreut 1.281 ha NNE-Flächen, die an das Land Mecklenburg-Vorpommern übertragen wurden. Auf ihnen werden Naturschutzprojekte realisiert oder sie werden nach ökologischen Richtlinien an Landwirte verpachtet. Die Umwandlung von Ackerland zu Grünland oder die Extensivierung von Grünland erfolgte im Biosphärenreservat bevorzugt auf NNE-Flächen. Die Flächen des Nationalen Naturerbes sollen für nachfolgende Generationen als Orte der biologischen Vielfalt erhalten und entwickelt werden.
Bei der Naturschutzarbeit auf NNE-Flächen stehen deshalb folgende Ziele im Vordergrund:
die Erhaltung und Entwicklung von Naturwäldern,
die Erhaltung und Entwicklung sowie die Pflege und Nutzung wertvoller, geschützter oder gefährdeter Offenlandökosysteme,
die Erhaltung und Entwicklung von naturnahen Ufer-, Auen- und Gewässerbereichen sowie von Mooren.
Hier finden sie die Broschüre Nationales Naturerbe in Mecklenburg Vorpommern [3,2 MB] herausgegeben von der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern & Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur.
Zwischen Hakendorf und Lassahn wurde auf einer NNE-Fläche seenaher Acker in Grünland umgewandelt. Das bedeutet weniger Nährstoffeintrag in den Schaalsee und damit eine Verbesserung der Wasserqualität.
Zur NNE-Fläche in der Düsterbeck gehören sowohl Wald aus auch Grünland. Die künstliche Entwässerung, die zur Waldschädigung geführt hatte, wurde gestoppt. Der gleichnamige Bach erhielt wieder Raum für Mäander. Das Wehr wurde zurückgebaut und durch eine Fischtreppe ersetzt.
Um die wertvolle Kulturlandschaft auf einer NNE-Fläche bei Techin zu erhalten, wurde eine Weidefläche eingerichtet, die von einer robustern Rinderrasse ganzjährig beweidet wird. Langfristig wird sich hier eine halboffene Weidelandschaft mit Gebüschen, Seggen und kleinem Waldanteil etablieren.
Auf einer NNE-Fläche am Stadtrand von Zarrentin wurden in einer extensiven Weidelandschaft mehrere Gewässer für Amphibien, insbesondere für Rotbauchunken, eingerichtet.
Mehrer Drainteiche wurden auf NNE-Flächen bei Lassahn angelegt. In ihnen wird das nährstoffreiche Drainagewasser der umliegenden Felder vorgereinigt bevor es in den Schaalsee fließt.