Das Naturschutzgebiet Kiekbuschwiesen

Steckbrief des Gebietes

Lage

2 km nordwestlich von Schlagsdorf und 2 km östlich des Ostufers vom Ratzeburger See

Größe

54 ha

Gemeinde

Schlagsdorf und Utecht

Ausweisung

1990

Schutzzweck

Erhaltung, Pflege und Entwicklung einer extensiv genutzten Niederung mit artenreichen Feuchtgrünlandflächen sowie orchideenreicher Laubmischwälder, einschließlich angrenzender Hangbereiche zwischen Ratzeburger und Mechower See

Das Schutzgebiet liegt unmittelbar an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein, die hier vom Mechower Grenzgraben gebildet wird. Die Kiekbuschwiesen stellen die Fortsetzung eines in Teilbereichen tief in die Pommersche Grundmoräne eingeschnittenen Rinnensystems zwischen dem Mechower und dem Ratzeburger See dar. In dem Talbereich der Kiekbuschwiesen herrschen Niedermoorböden vor, in den Hangbereichen hingegen steht Geschiebemergel an, das typische Sediment der Grundmoräne. Die Kiekbuschwiesen werden von artenreichem Feucht- und Nassgrünland im Wechsel mit rasigem Großseggenried bewachsen. Bemerkenswert sind die ausgedehnten Vorkommen der Sumpfdotterblume.
Im Nordosten des Naturschutzgebietes befindet sich ein ca. 13 ha großer Buchenwald, zum Teil in steiler Hanglage. Im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens hat sich Pioniervegetation trockener, magerer Standorte angesiedelt. Diese offenen, trocken-mageren Standorte in leichter Hanglage sind u.a Lebensraum für Zwitscherschnecke, Roesels Beisschrecke und Weisrandigen Grashüpfer. Auch die Kreutzotter kommt hier vor. Die feuchteren, extensiv genutzten Grünlandgebiete bieten Brutplätze für Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen und Rebhuhn. Weißstorch und Graureiher nutzen das NSG als Nahrungsgebiet. Neben 11 nachgewiesenen Libellenarten ist das Gebiet auch für die Rotbauchunke und den Laubfrosch von Bedeutung.

NSG Kiekbuschwiesen [pdf 1,0 MB]

Schmetterlinge an verblühtem Gras © R. Collel
Das Ochsenauge (Maniola jurtina) - häufige Schmetterlingsart im NSG Kiekbuschwiesen.
Das Ochsenauge (Maniola jurtina) - häufige Schmetterlingsart im NSG Kiekbuschwiesen.
Storch bei der Nahrungssuche auf feuchter Wiese © E. Steffen
Die feuchten Bereiche der Kiekbuschwiesen sind Nahrungshabitat des Weißstorches.
Die feuchten Bereiche der Kiekbuschwiesen sind Nahrungshabitat des Weißstorches.
Trockenrasen im NSG Kiekbuschwiesen © B. Gebhard
Auch Trockenrasen gehören zum Naturschutzgebiet.
Auch Trockenrasen gehören zum Naturschutzgebiet.
Extensive Weidenutzung im NSG Kiekbuschwiesen © E. Dornblut
Extensive Weidenutzung in den Kiekbuschwiesen.
Extensive Weidenutzung in den Kiekbuschwiesen.