Das Naturschutzgebiet Moorrinne von Klein Salitz bis zum Neuenkirchener See
Steckbrief des Gebietes | |
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Lage |
Zwischen den Ortschaften Kneese, Rögnitz und Lassahn |
Größe |
932 ha |
Gemeinde |
Zarrentin am Schaalsee, Kneese und Roggendorf |
Ausweisung |
1999 |
Schutzzweck |
Sicherung des artenreichen, wenig entwässerten "Alten Moores", der Sauer-Zwischenmoore, des Binnenentwässerungssystems der Kneeser Bek und der Bek mit bachbegleitenden Erlen-Eschen-Wäldern sowie der Hochmoore und quelligen Bruchwälder als Lebensraum einer bemerkenswerten Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten |
Mit 932 ha ist die „Moorrinne von Klein Salitz bis zum Neuenkirchener See“ das größte Naturschutzgebiet im Biosphärenreservat Schaalsee. Die Moorrinne entstand während der letzten Eiszeit als Nebenrinne des Schaalsees und verlandete im Laufe der Jahrtausende. Es bildeten sich Moore, Bruchwälder und eine Vielzahl von Kleingewässern. Durch Entwässerungsmaßnahmen, die in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erreichten, sind in der Vergangenheit nahezu sämtliche Feuchtbiotope geschädigt worden. Im Rahmen eines umfangreiches Renaturierungsprojektes im Jahr 2012/13 wurde das Schöpfwerk in der Neuenkirchener Niederung, welches zuvor Wasser aus der Landschaft gepumpt hatte, zurückgebaut. Außerdem wurden zahlreiche Entwässerungsgräben verschlossen und die Bek renaturiert. Der Bach war abschnittsweise verrohrt und fließt nach der Renaturierung wieder als naturnahes Gewässer. Durch den Einbau von mehreren Sohlschwellen ist es jetzt möglich, den Wasserstand in der Moorrinne auf seinem natürlichen Niveau zu halten. Das gesamte Naturschutzgebiet hat von der Renaturierung stark profitiert. Um das Gebiet als naturnahe, halboffene Weidelandschaft zu erhalten wird es von Rindern und Wasserbüffeln beweidet. Ohne diese Form der Landschaftspflege würde das Gebiet bewalden.
Die Moorflächen, angrenzenden Waldbereiche sowie Kleingewässer und extensive Grünlandflächen stellen einen wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten dar. Besonders wichtig ist er für Amphibien, Reptilien und zahlreiche Brutvögel wie Rotmilan, Kranich, Eisvogel, Braunkehlchen, Steinschmätzer und Schafstelze. Aber auch der Fischotter, zahlreiche Fledermausarten, seltene Libellen und Heuschrecken sowie 220 xylobionte Käferarten wurden im NSG nachgewiesen, darunter der stark gefährdete Rotfüßige Düsterkäfer und der Aschgraue Schmal-Weichflügler.
Einen schönen Blick in die Neuenkirchener Niederung, die Teil der Moorrinne ist, hat man vom „Kranichkieker“, einem Beobachtungsstand in den Weiden bei Neuenkirchen.