Das Naturschutzgebiet Schaalelauf

Steckbrief des Gebietes

Lage

Der gesamte Schaalelauf vom Auslauf aus dem Schaalsee bei Zarrentin im Norden bis zur Einmündung in die Sude bei Blücher im Süden

Größe

535 ha davon 228 ha im Biosphärenreservat Schaalsee

Gemeinde

Landkreis: Ludwigslust-Parchim

Ausweisung

1990

Schutzzweck

Dauerhafte Sicherung und Erhaltung der Schaale sowie der flussbegleitenden Grünland- und Waldbereiche, einschließlich des Kalkflachmoores. Die Schaale mit ihren Nebengewässern erfüllt eine zentrale ökologische Vernetzungsfunktion zwischen den Naturräumen mecklenburgisches Elbetal und dem Schaalseebecken

Die 40 km lange Schaale gehört zu den radialen Entwässerungsbahnen des weichselzeitlichen Eises und bildet den natürlichen Abfluss des Schaalsees in Richtung Süden, welche später in die Elbe mündet.  Nur 228 ha des insgesamt 535 ha großen Naturschutzgebietes liegen im Biosphärenreservat Schaalsee. Das Wasser der Schaale stammt nur zum kleineren Teil aus dem Schaalsee selbst, sondern hauptsächlich aus den zahlreichen Quellen am Ufer des Flusses sowie mehreren Zuflüssen wie Schilde, Hammerbach und Kleine Schaale.

Das Gebiet ist Lebensraum einer Vielzahl im Bestand gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie Pflanzengesellschaften. Im Fluss treten aufgrund der über weite Strecken vorhandenen Beschattung kaum höhere Pflanzen auf. Erwähnenswert ist jedoch das stellenweise Vorkommen von Flutendem Hahnenfuß. Der gesamte Schaalelauf wird von unterschiedlichsten Vegetationsformen begleitet, welche von Laubmischwäldern, Eichen-Buchenwäldern und Schwarzerlenbrüchen bis zu Braunmoosschneideröhricht mit seltenen Laubmoosarten und einer ungewöhnlich reichen Bodenflora, z.B. auch Stechpalme, reichen. Eine Besonderheit im Naturschutzgebiet ist das Kalkflachmoor bei Zarrentin, mit einem der  größten Vorkommen der Binsenschneide in M-V und mehreren Orchideenarten.

Das naturnahe und vielfältige NSG fungiert als wichtiger Lebensraum für etliche Tierarten, u.a. 22 Fischarten, darunter Westgroppe, Bachforelle und Steinbeißer. Im Bereich des Biosphärenreservates wurde für alle Gewässer eine ökologische Durchgängigkeit geschaffen. Auch im Bereich der Schaale wurde  ein Wehr  durch eine Fischaufstiegsanlage ersetzt. Besonders schutzwürdig sind die Muschelbestände in der Schaale. Hervorzuheben sind hier stabile Beständen der Bachmuschel sowie der Nachweis von drei sehr seltenen Erbsenmuschelarten. Außerdem nutzen zahlreiche und z.T. seltene Heuschrecken- und Schneckenarten das Naturschutzgebiet als wichtigen Lebensraum.

NSG Schaalelauf  [pdf 3,0 MB]

Luftaufnahme des geschlängelten Schaalelaufes. © A. Beutler-Koch
Die renatuierte Schaale.
Die renatuierte Schaale.
Typisch angenagte Baumstämme vom Biber. © D. Eisermann
Die Schaale ist Lebensraum für den Biber.
Die Schaale ist Lebensraum für den Biber.
Insel im See. © S. Hoffmeister
Zum NSG gehört auch ein Teil des Schaalsees und die Insel Möwenburg.
Zum NSG gehört auch ein Teil des Schaalsees und die Insel Möwenburg.
Dicht gewachsene Binsenschneide im Moor. © S. Hoffmeister
Auch das Kalkflachmoor bei Zarrentin ist Teil des NSG. Vom Naturerlebnispfad können Sie das Kalkflachmoor entdecken.
Auch das Kalkflachmoor bei Zarrentin ist Teil des NSG. Vom Naturerlebnispfad können Sie das Kalkflachmoor entdecken.
Brücke über die Schaale © E. Dornblut
Brücke über die Schaale bei Zarrentin
Brücke über die Schaale bei Zarrentin