Das Naturschutzgebiet Strangen

Steckbrief des Gebietes

Lage

Unmittelbar nördlich von Zarrentin am Schaalsee, die Ostseite grenzt an den Schaalsee, der südwestliche Teil an den Kirchensee

Größe

80 ha

Gemeinde

Zarrentin am Schaalsee

Ausweisung

1990

Schutzzweck

Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Strangenhalbinsel, der Strangenmoorniederung, des Kirchensees und angrenzender Offenlandschaftsbereiche

Das Schaalseebecken wurde während des Frankfurter Eisvorstoßes als subglaziales Tunneltalsystem angelegt. Der Strangen liegt am Westrand der so entstandenen Hohlform, ebenso wie der 8,5 m tiefe Kirchensee, der eine ehemalige Bucht des Schaalsees darstellt. Die namensgebende Halbinsel „Strangen“ und ein im Süden anschließender künstlicher Damm trennen den Kirchensee vom Schaalsee. Westlich der Halbinsel sind auf Untiefen ausgedehnte Vermoorungen entstanden. Durch die unmittelbare Grenzlage war das Gebiet viele Jahre unzugänglich. Heute ist es Bestandteil des „Grünen Bandes“.

Das Strangenmoor wurde bis in die 1930er Jahr zur Torfgewinnung und zum Kalkabbau genutzt. Ab 1926 war der Strangen ein beliebtes Ausflugsziel mit einer Gaststätte. Heute zeugen davon noch einige Grundmauern und Fundamentreste. Das NSG Strangen zeichnet sich durch das dichte Nebeneinander verschiedener Biotope aus: Seeflächen, Schilfröhrichte, Niedermoorflächen, Erlen-Birken-Bruchwälder und Sukzessionsflächen auf dem ehemaligen Grenzstreifen. Entsprechend groß ist die Artenvielfalt. Stellvertretend für die reiche Avifauna seien Eisvogel, Pirol, Nachtigall, Kranich und Rohrdommel genannt. Bemerkenswert ist das Vorkommen des Fischotters, der Ringelnatter, und der Kreuzotter. Außerdem wird das Gebiet von seltenen Laufkäfer-, Spinnen-, Libellen- und Heuschreckenarten bewohnt.

Ein Rundwanderweg führt um den Kirchensee und über den Strangen. Vom Beobachtungsstand am Beginn des Wanderweges hat man einen schönen Blick auf den Schaalsee.

NSG Strangen [pdf 1,0 MB]

Eine Holzbrücke verbindet zwei Landteile am See miteinander. © S. Hoffmeister
Über einen künstlich aufgeschütteten Damm und eine Brücke führt der Wanderweg auf den Strangen.
Über einen künstlich aufgeschütteten Damm und eine Brücke führt der Wanderweg auf den Strangen.
Ein Radfahrer auf einem Waldweg mit großen Bäumen an der Seite. © S. Vinzing
Die alte Allee erinnert an die Zeit als der Strangen noch besiedelt war. Während der Zeit der innerdeutschen Grenze ...
Die alte Allee erinnert an die Zeit als der Strangen noch besiedelt war. Während der Zeit der innerdeutschen Grenze wurde sämtliche Bebauung entfernt.
Pink gelbe Blumen im Moor. © E. Dornblut
Wasserfeder im Strangen-Moor
Wasserfeder im Strangen-Moor