Waldentwicklung

Ohne die gestaltende Hand des Menschen würden auf dem größten Teil der Fläche des Biosphärenreservates Schaalsee Buchenwälder wachsen. An den Ufern der Seen ständen nasse Bruchwälder und die Moore wären von Birkenwäldern umgeben. Durch den Einfluss des Menschen auf die Landschaft machen Wälder heute jedoch nur noch knapp 20% der Fläche des Biosphärenreservates aus.

Totholz im Testorfer Wald © E. Dornblut

Im 17. Jahrhundert wurden große Mengen Holz auf dem Wasserweg aus der Schaalseelandschaft nach Lüneburg transportiert und dort als Brennholz für die Salzgewinnung verwendet. Erst nach Stilllegung der Lüneburger Salinen um 1830 kam es zur Wiederaufforstung.

Gemeinsames Ziel der Forstverwaltung und des Biosphärenreservatsamtes ist es, den Waldanteil im Biosphärenreservat Schaalsee weiter zu erhöhen. Das soll sowohl durch Sukzession, also durch Eigenentwicklung des Waldes, als auch durch Anpflanzungen erreicht werden. Außerdem soll durch verschiedene Maßnahmen die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit der Wälder gefördert werden, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel. In mehreren Bruch-und Feuchtwäldern konnte durch den Verschluss von Entwässerungsgräben der Wasserstand stabilisiert werden. Dadurch bildeten sich wieder zahlreiche natürliche Kleingewässer, die den Wald vor einem Austrocknen im Sommer schützen.

Auch der Umbau von monotonen Nadelholzbeständen zu artenreichen Laub- und Mischwäldern mit einer vielfältigen Altersstruktur macht das Ökosystem Wald widerstandsfähiger. Die Landesforstanstalt hat in mehreren Wäldern des Biosphärenreservates, z.B. im Testorfer Wald und im Woitendorfer Wald, Naturwaldparzellen ausgewiesen. Durch diese nutzungsfreien Bereiche werden nachhaltig bewirtschaftete Wälder artenreicher und robuster. Einige Wälder im Biosphärenreservat wurden vollständig aus der Nutzung genommen. In ihnen bleibt die Natur sich selbst überlassen und darf sich nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln.

Die wichtigsten Projekte zur Waldentwicklung haben wir hier für Sie aufgelistet und teilweise näher beschrieben.