Nandu | |
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Wissenschaftlicher Name: |
Rhea americana |
Familie: |
Nandus (Rheidae) |
Gattung: |
Nandus (Rhea) |
Gewicht: |
20 bis 30 kg |
Größe: |
1,25 bis 1,40 m |
Nahrung: |
Rapsblätter, Luzerne, Kräuter, Getreide, Insekten, Kleinsäuger, etc. |
Verbreitung: |
Nandus stammen ursprünglich aus Südamerika, sind aber 1997 in Schleswig-Holstein in der Gemeinde Groß Grönau aus einer Farm ausgebrochen und haben sich verbreitet, da sie in Deutschland keine natürlichen Fressfeinde und ideale Lebensbedingung haben. |
Überwinterung: |
Nandus halten weder Winterschlaf noch Winterruhe. |
Vermehrung: |
Die Männchen paaren sich mit mehreren Weibchen. Der Hahn baut eine Nestmulde auf den Boden und bedeckt diese mit Zweigen, Federn und Gras. Da mehrere Hennen ihre Eier in das Nest legen, kann es vorkommen, dass in einem Nest bis zu 30 Eier liegen. Nachdem die Eier abgelegt wurden, brütet der Hahn diese für 35 bis 40 Tage. |
Schutzstatus: |
Der Nandu (Rhea americana) ist aufgrund seiner Gefährdung in den Ursprungsländern durch den internationalen Handel in Anhang II des Washingtoner Arten- Schutzübereinkommens sowie in Anhang B der Verordnung (EU) Nr. 338/97 auf- geführt. Er ist damit in Deutschland nach § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe a des Bundesnaturschutzgesetzes besonders geschützt. |
Monitoring: |
Die Nandu Bestände werden seit dem Jahr 2000 zweimal jährlich im Frühjahr (März) und Herbst (November) durch die Mitarbeitenden des Biosphärenreservatsamtes im Nordbereich des Biosphärenreservatsamtes (Landkreis Nordwestmecklenburg) sowie im Bereich Herzogtum Lauenburg (S-H) durch Simultanzählung erfasst. Zu diesen Zeitpunkten sind die Nandus aufgrund der geringen Vegetationshöhe bzw. abgeernteter Kulturen gut im Offenland sichtbar und daher gut über Sichtbeobachtungen mit dem Fernglas zu erfassen. Dabei helfen auch Landwirte, Teilnehmende der AG Nandu-Monitoring sowie Ehrenamtliche. Das Untersuchungsgebiet ist in zehn Zählgebiete unterteilt, die von den Zähltrupps mit mindestens zwei bis fünf Personen systematisch abgefahren bzw. abgelaufen werden. Mit Hilfe eines Erfassungsbogens erfolgt die Dokumentation der Nandu-Sichtungen. Neben Anzahl, Alter (Adult, Juvenil, Jährlinge) werden besondere Merkmale (z.B. leuzistische Nandus), Verhalten (Nahrungssuche, Flucht, Migration etc.) sowie Biotop/landwirtschaftliche Kultur erfasst. Des Weiteren werden die Uhrzeit sowie die Wanderrichtung dokumentiert, um Doppeltzählungen auszuschließen. Die wissenschaftliche Auswertung der Zählungen erfolgt durch die AG Nandu-Monitoring. Zur Brutzeit erfolgt durch die Wissenschaftler*innen der AG Nandu-Monitoring zudem eine Erfassung von Gelegen und die Kontrolle des Bruterfolges. Um weitere Erkenntnisse über die Invasivität, Wandertätigkeit, Nahrungsaufnahme zu erhalten, wurden in den Jahren 2016/17 sowie 2019/20 Nandus mit GPS-Sendern telemetriert. Die Ergebnisse des Monitorings werden in einem jährlichen Monitoringbericht zusammengefasst und daraus Empfehlungen zum weiteren Management abgeleitet. |
Wussten Sie? |
Nandus sind Steppentiere und bevorzugen ein offenes Gelände, mit niedriger Vegetation, da sie so Fressfeinde frühzeitig erkennen können. Zudem sind Nandus exzellente Läufer und können Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen und die Tiere können sogar schwimmen. |
Hintergrundinformationen: |
Hier finden Sie kompakt die Hintergrundinformationen Nandu [pdf 0,5 MB] |