Klappertopf am Mechower See

Wir starten ein neues Biodiversitätsprojekt am Mechower See. In Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt Schwerin, dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe, dem vom WWF koordinierten Insektenschutzprojekt BROMMI und dem Lämmerhof Panten wurde heute Saatgut vom Klappertopf ausgebracht.

Ein silberfarbener Autoanhänger auf dem die Säcke des Saatgutes in weiße Eimer abgefüllt werden. © Dr. J. Kuczyk
Landwirt Detlef Hack beim Abfüllen des Klappertopf-Saatgutes.

Durch das Projekt wird sich eine Verminderung des Pflegebedarfs sowie eine größere Artenvielfalt durch die ökologische Aufwertung der Flächen erhofft. Der Klappertopf ist eine heimische Pflanzenart, die als Halbschmarotzer vor allem an Gräsern parasitiert. Mit Hilfe von speziellen „Saugwurzeln“ entzieht die Pflanze den umliegenden Gräsern Nährstoffe und Wasser, wodurch diese in ihrem Wachstum eingeschränkt werden. Dadurch ermöglicht der Klappertopf, dass sich konkurrenzschwache Arten in seiner Nähe entwickeln können.
 

„Da unsere Straßennebenflächen in einer zunehmend intensiv genutzten Landschaft ökologisch wertvolle Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten bieten können, unterstütze ich dieses Insektenschutzprojekt sehr gerne. Die Aussaat des Klappertopfes ist auch für uns Neuland und ich hoffe, dass wir hiermit einen kleinen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten können. Der blühende Klappertopf erfreut zukünftig hoffentlich nicht nur Bienen und Hummeln, sondern auch die Menschen, die den Radweg entlang der Landesstraße nutzen.“ sagt Stefan Anker, Leiter des Straßenbauamtes Schwerin.
 

In einem 2 m breiten Streifen Straßenbegleitgrüns entlang des Radweges an der L01 auf Höhe des Mechower Sees sowie auf einer angrenzenden Mähwiese wird das neue Aufwertungsverfahren getestet. Im Vergleich zu Maßnahmen wie Blühstreifen und abschnittsweiser Mahd ist die Aussaat des Klappertopfes eine bisher selten genutzte Methode, Grünflächen ökologisch aufzuwerten.

Ein silberfarbener Autoanhänger auf dem die Säcke des Saatgutes in weiße Eimer abgefüllt werden. © Dr. J. Kuczyk
Das Saatgut wird abgefüllt.
Das Saatgut wird abgefüllt.
Zehn weiße Plastikeimer gefüllt mit Saatgut. © Dr. J. Kuczyk
Samen des Klappertopf - er soll jetzt in den Boden.
Samen des Klappertopf - er soll jetzt in den Boden.
Drei Personen in warmer und dicker dunkelblauer Kleidung, laufen in Abstand über eine Wiesenfläche und bringen Saatgut aus. © D. Hack
Durch Mitarbeitende des Lämmerhof Panten wird das Saatgut auf der Fläche ausgebracht.
Durch Mitarbeitende des Lämmerhof Panten wird das Saatgut auf der Fläche ausgebracht.
Eine Frau mit Pudelmütze und einem weißen Plastikeimer in der Hand verstreut das Saatgut neben einer Straße. © D. Hack
Dr. Josefine Kuczyk vom WWF Deutschland leitet das Projekt.
Dr. Josefine Kuczyk vom WWF Deutschland leitet das Projekt.
Ein weißer leerer Plastikeimer, mit Handschuhen darauf steht auf einer Wiese. © Dr. J. Kuczyk
Fertig! Man erhofft sich von dem Projekt, dass der Klappertopf Gräser auf der Fläche unterdrückt und dadurch weniger ...
Fertig! Man erhofft sich von dem Projekt, dass der Klappertopf Gräser auf der Fläche unterdrückt und dadurch weniger Pflegeaufwand besteht. Außerdem können sich Blühpflanzen ansiedeln, die sonst im stark wachsenden Gras keine Chance hätten.