Das Naturschutzgebiet Niendorf-Bernstorfer Binnensee

Steckbrief des Gebietes

Lage

ca. 3 km südwestlich von Kneese und 3,5 km nördlich von Lassahn, nordöstliches Ende des Schaalsees

Größe

566 ha

Gemeinde

Zarrentin am Schaalsee

Ausweisung

1990

Schutzzweck

Erhalt, Pflege und Entwicklung des störungsarmen Bernstorfer Binnensees mit den bewaldeten Werderinseln sowie der angrenzenden, naturnahen, wenig durch den Menschen beeinflussten Lebensräume

Das Gebiet stellt den nördlichen Beginn der von Nord nach Süd verlaufenden Schaalseerinne dar und gliedert sich in den Dutzower See (ca. 92 ha) das Waldgebiet Dohlen und den Bernstorfer Binnensee (ca. 84 ha) mit den Inseln Großer und Kleiner Werder. Die gesamte westliche Begrenzung des Naturschutzgebietes bildet die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein, welche teilweise mitten durch den Schaalsee verläuft. Das Naturschutzgebiet ist mit seinen 566 ha das drittgrößte des Biosphärenreservates Schaalsee.

Aufgrund ihrer Lage im innerdeutschen Grenzgebiet waren die gesamten östlichen Uferbereiche Jahrzehnte lang unzugänglich und konnten sich ungestört entwickeln. Die Werderinseln und große Teile des Dohlenwaldes werden auch in der Gegenwart nicht forstwirtschaftlich genutzt und gehören zu den Kernzonen des Biosphärenreservates.

Das Ostufer des Dutzower Sees weist lange Steilkanten und durch seine windexponierte Lage nur schmale Schilfbestände auf. Der Bernstorfer Binnensee hingegen liegt relativ windgeschützt und verfügt über einen breiten Röhrichtgürtel mit Sumpfsegge und Schmalblättrigen Rohrkolben. Die artenreiche Unterwasservegetation reicht bis in sechs Meter Tiefe, mit Arten wie dem Ähren-Tausendblatt, verschiedenen Laichkrautarten sowie Armleuchteralgen. Der ebenfalls zum NSG gehörende Dohlenwald ist ein totholzreicher Buchenwald mit hohem Anteil an vermoorten Senken und Kleingewässern. Um diese langfristig zu erhalten, sollen im Rahmen einer Renaturierung zahlreiche künstliche Entwässerungsgräben im Dohlen verschlossen werden.

Im NSG brüten viele seltene Vogelarten wie Kranich, Seeadler und Rotmilan. Außerdem wurden in den Seen 15 Fischarten nachgewiesen, darunter Quappe, Stint sowie Große und Kleine Maräne. Bemerkenswert ist das Vorkommen der Wechselkröte im Bereich Kneese/Sandfeld.

Ein Seeadler im Flug knapp über der Wasseroberfläche im UNESCO-Biosphärenreservat. © W. Stürzbecher
Der Seeaadler nutzt das NSG als Jagdgebiet
Der Seeaadler nutzt das NSG als Jagdgebiet
Badestelle am Dutzower See im UNESCO-BIosphärenreservat. © E. Dornblut
Naturbadestelle am Dutzower See
Naturbadestelle am Dutzower See
Ufer mit klarem Wasser und Schilf im UNESCO-Biosphärenreservat. © E. Dornblut
Am Bernstorfer Binnensee
Am Bernstorfer Binnensee